Stellungnahme zu DFB-Ermittlungsverfahren und Ermittlungen der Polizei

Wir, die Rot-Weiße Hilfe Kaiserslautern, möchten uns nochmals bezüglich der Vorkommnisse und der möglichen Konsequenzen in Bezug auf das Derby gegen den KSC zu Wort melden.

Am Montag hat der DFB-Kontrollausschuss bestätigt, dass ein Ermittlungsverfahren sowohl gegen den 1.FC Kaiserslautern als auch gegen den Karlsruher SC eingeleitet werde. Das Ergebnis und das mögliche Strafmaß sind zwar noch völlig offen, Medien sprechen aber bereits von Strafen ab einer Geldstrafe bis zum kompletten Zuschauerausschluss. Wir möchten uns bewusst nicht an solchen Spekulationen beteiligen. Sie sind lediglich Wasser auf die Mühlen der Law and Order-Vertreter/innen aus Verband, Politik und Polizei. Für uns steht fest, dass das Prinzip der Kollektivstrafen in Gänze abzulehnen ist. Blocksperren sind repressive Maßnahmen, deren Sinnlosigkeit man zuletzt beim Spiel unsres FCK in Nürnberg sehen konnte – von Zuschauerausschlüssen ganz zu schweigen. Wir haben in der letzten Saison schon das reduzierte Gästekartenkontingent beim Heimspiel gegen Dynamo Dresden kritisiert und als falsch bezeichnet. Daran ändert sich nichts. Genauso möchten wir Überlegungen über bauliche Veränderungen am Gästeblock  dahingehend hinterfragen, ob sie wirklich zielführend sind. Wir sind froh darüber, dass der Gästeblock im Fritz-Walter-Stadion nicht durch einen weiteren Zaun abgeriegelt ist. Gästefans sollen sich wohl- und nicht eingepfercht fühlen. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die getroffenen Maßnahmen zur Abgrenzung des Gäste- vom Heimbereich (Absperrband und Ordnerreihe) ausreichend sind. Diese Maßnahmen wurden beim Derby jedoch nicht ausreichend getroffen. Die Vereinsführung hat längst eingeräumt die Situation aufgrund der vorangegangenen Derbys unterschätzt zu haben. Wir begrüßen das und hoffen, dass auch die richtigen Schlüsse daraus gezogen werden.

Wir möchten auch noch einmal betonen, dass wir das Sicherheitskonzept an diesem Tag bewusst in Frage stellen. Die Konsequenz für uns ist aber weder in einer Erhöhung der Zahl der Polizeieinsatzkräfte, noch in der Positionierung von Securitydiensten im Stadion oder der Reduzierung von Gästekartenkontingenten oder ähnlichem zu sehen. Die Freizügigkeit der Fans – egal ob Heim- oder Gästefans – im Stadion hat für uns oberste Priorität. Das darf nicht durch Vorfälle wie am Samstag – die leicht hätten verhindert werden können – in Frage gestellt werden. Genauso positionieren wir uns gegen die Verteilung von Stadionverboten als kurzsichtige Maßnahmen, die leider viel zu schnell Verwendung finden – oftmals bevor überhaupt eine Verurteilung zu Stande kommt. Wir verweisen daher auch nochmal auf die DFB-Richtlinien, die eine Fülle an alternativen Maßnahmen in diesem Zusammenhang bieten.